Amos war nicht Prophet im eigenen Land, sondern in einem gewissen Sinn Missionar im Ausland. Er war ein Herdenbesitzer und Landwirt aus dem Südland Juda. Er wurde von Gott beauftragt, im geistlich und moralisch abgewirtschafteten Nordreich Israel das kommende Gericht anzukünden. Mit unüberhörbar klaren Worten tadelte er die himmelschreienden sozialen Missstände, die Gewalttaten, die Ausbeutung der Armen, sowie auch das sorglose Leben der verantwortlichen Führer. Er machte auf den Widersinn eines selbsterwählten Gottesdienstes aufmerksam, der an der Wirklichkeit Gottes vorbeigeht.

Amos sprach im Klartext über die bevorstehende Assyrische Gefangenschaft und wurde deswegen des Landes verwiesen. Erst ganz am Schluss seines Buches lässt er die Gnade Gottes aufleuchten: Unter der kommenden Herrschaft des Christus kann das Leben wieder aufblühen.

Pädagogische Aspekte:

Das Buch Amos ist auch für uns heute aktuell: Wir erliegen oft der Gefahr, dass wir uns durch unsere frommen Aktivitäten täuschen lassen und sollten daran denken, dass Gott in unserem Alltag Taten sucht, die dem Glauben entsprechen. Er möchte, dass seine Gerechtigkeit in unserem Leben eine praktische Anwendung findet.